Lizenzfrage

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klopfer667
Beiträge: 7
Registriert: 16. Dezember 2008 00:10

Lizenzfrage

Beitrag von klopfer667 »

Hallo,

ich hätte da gern mal ein Problem...

Kann und darf ich mit der OpenSource Edition von Qt Programme der Commercial Edition ausführen? Das Verbot lese ich jedenfalls aus den Bedingen heraus.

Außerdem frage ich mich, was der Sinn von KDE ist. Ist KDE technisch gesehen nicht nur ein Wrapper um die Qt-Lib, oder hat KDE eine andere Lizenz als Qt mit der vielleicht meine erste Frage im Zusammenhang steht?

Ich habe nämlich keine Lust, gezwungen zu sein OpenSource zu entwickeln bzw auf die Nutzung von OpenSource-Kompatibler Software auf meinem System beschränkt zu sein, wenn ich KDE oder Qt benutzen möchte!

Gruß
klopfer
franzf
Beiträge: 3114
Registriert: 31. Mai 2006 11:15

Beitrag von franzf »

Ich bin kein Anwalt, also Infos ohne Gewähr:

Ausführen darfst du die Commercial-Programme schon. Schau mal opera, das darf ich doch auch auf meiner OpenSource-Qt3-Kiste ausführen. Oder hab ich dich da jetzt komplett falsch verstanden?

Was du halt nicht darfst, Programme selber schreiben und unter einer anderen als in Qt-License angegebenen Open Source Lizenz veröffentlichen, dazu zählt natürlich auch closed source/commercial. Für sowas musst du dir als Software-Entwickler ne Qt-commercial-Lizenz holen.

KDE macht das jetzt sehr nett. Wenn du eine Qt-commercial-Lizenz hast, darfste auch kde-Programme als closed source entwickeln. Hast du sie nicht, bleibt halt nur noch open source.
Dies gilt in jedem Fall für kde4, wie es mit kde3 ausschaut weiß ich nicht.

Außerdem sind die kdelibs mehr als nur ein wrapper um Qt, nämlich viele zusätzliche Klassen, die das Leben schöner machen, aber auch gute Integration in die restlichen KDE-Klassen (drum gibts sowas wie KLineEdit, etc.)

Grüße
Franz
klopfer667
Beiträge: 7
Registriert: 16. Dezember 2008 00:10

Beitrag von klopfer667 »

franzf hat geschrieben:Ich bin kein Anwalt, also Infos ohne Gewähr:

Ausführen darfst du die Commercial-Programme schon. Schau mal opera, das darf ich doch auch auf meiner OpenSource-Qt3-Kiste ausführen. Oder hab ich dich da jetzt komplett falsch verstanden?
Ok, es hängt also von der Entwicklerlizenz ab...danke.
Was du halt nicht darfst, Programme selber schreiben und unter einer anderen als in Qt-License angegebenen Open Source Lizenz veröffentlichen, dazu zählt natürlich auch closed source/commercial. Für sowas musst du dir als Software-Entwickler ne Qt-commercial-Lizenz holen.
Weißt du zufällig in wie weit Qt/Nokia das kontrolliert(Stichwort Lizenzserver etc.). Ich meine man könnte ja einfach die Open Source Version nehmen und die Binaries des eigenen Programms verhökern ohne Lizenzgebühren zu zahlen. Wenn meine Firma offiziell dann noch in einem Land liegt wo es mit der Rechtssprechung hapert (Afganistan? :D) steht der ersten Mi$$iarde nichts mehr im weg. Mit entsprechender krimineller Energie natürlich nur! ;)
KDE macht das jetzt sehr nett. Wenn du eine Qt-commercial-Lizenz hast, darfste auch kde-Programme als closed source entwickeln. Hast du sie nicht, bleibt halt nur noch open source.
Dies gilt in jedem Fall für kde4, wie es mit kde3 ausschaut weiß ich nicht.

Außerdem sind die kdelibs mehr als nur ein wrapper um Qt, nämlich viele zusätzliche Klassen, die das Leben schöner machen, aber auch gute Integration in die restlichen KDE-Klassen (drum gibts sowas wie KLineEdit, etc.)
Aber was kann man mit KDE was man mit Qt nicht kann?

Gruß
klopfer
hilefoks
Beiträge: 144
Registriert: 13. März 2008 16:09

Beitrag von hilefoks »

klopfer667 hat geschrieben:Weißt du zufällig in wie weit Qt/Nokia das kontrolliert(Stichwort Lizenzserver etc.).
Ein Lizenzserver wäre ziemlicher quatsch. Die Open Source Version ist identisch mit der Closed Source. Warum also die Mühe mit dem Lizenzserver, wenn Kriminelle doch einfach die Open Source Version nehmen können.
klopfer667 hat geschrieben:Ich meine man könnte ja einfach die Open Source Version nehmen und die Binaries des eigenen Programms verhökern ohne Lizenzgebühren zu zahlen.
Ja - könnte man...
klopfer667 hat geschrieben:Wenn meine Firma offiziell dann noch in einem Land liegt wo es mit der Rechtssprechung hapert (Afganistan? :D) steht der ersten Mi$$iarde nichts mehr im weg. Mit entsprechender krimineller Energie natürlich nur! ;)
Sollte tatsächlich eine Firma irgendwo in einem Land ohne entsprechende Rechtsprechung gegen eine solche Lizenz verstoßen gibt es für den Lizenzinhaber aber durchaus noch weitere Mittel - z.B. die Beschlagnahmung aller eingeführten Produkte. Wie auch immer - Milliarden verdienen wird ganz sicher niemand auf diesem Wege.
klopfer667 hat geschrieben:Aber was kann man mit KDE was man mit Qt nicht kann?
Nichts. So wie man mit Assembler auch alles kann was man mit C, C++, Java, etc. kann.

KDE ist kein Wrapper um Qt herum sondern erweitert dieses. Ein einfaches Beispiel ist KDialog, das aufbauend auf QDialog eben weitere Funktionen anbietet.

Andere komplexere Beispiele sind KConfigXT, KNewStuff, Phonon (ja richtig, inzwischen in Qt integriert), Sonnet, Plasma, KParts, Kross, Nepomuk, Solid, ThreadWeaver und viele viele mehr.
Man sieht - die kdelibs sind weit mehr als nur ein Wrapper um Qt herum. Und das waren nur die kdelibs - KDE besteht aber noch aus weit mehr...

So ist es z.B. ein leichtes Teile aus dem Desktop-Globus Marble in eine eigene Anwendung zu integrieren (was z.B. DigiKam zum Geotagging verwendet). Ebenso leicht kann man die eigene Anwendung in Kontakt, KOffice usw. integrieren.

Als Entwickler, besonders aber als Open Source Entwickler, profitiert man darüber hinaus natürlich auch noch von weit mehr (Lokalisierung, Distribution, usw.).

Wichtige Teile von KDE, so u.A. die kdelibs, stehen unter der LGPL Lizenz. Damit ist es auch Closed-Source Entwicklern erlaubt diese Klassen einzusetzen.

MfG,
Hilefoks
klopfer667
Beiträge: 7
Registriert: 16. Dezember 2008 00:10

Beitrag von klopfer667 »

z.B. die Beschlagnahmung aller eingeführten Produkte
Download über Internet?
Ein Lizenzserver wäre ziemlicher quatsch. Die Open Source Version ist identisch mit der Closed Source. Warum also die Mühe mit dem Lizenzserver, wenn Kriminelle doch einfach die Open Source Version nehmen können.
Das ist - wie auch immer, natülrich - EIN Argument...
Nichts. So wie man mit Assembler auch alles kann was man mit C, C++, Java, etc. kann.

KDE ist kein Wrapper um Qt herum sondern erweitert dieses. Ein einfaches Beispiel ist KDialog, das aufbauend auf QDialog eben weitere Funktionen anbietet.
Der Vergleich ist falsch. C/C++ ist nur eine Teilmenge von Assembler und nicht umgekerd!
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